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Häufig gehörte Fragen
und Aussagen
- Wenn ich Kinder bekomme, denke ich doch nicht ans Geld.
Unsere Antwort: Natürlich sind Kinder eine
Bereicherung für unser Leben. Die Entscheidung für Kinder hat
in erster Linie nichts mit Geld zu tun.
ABER: Die Entscheidung für mehr (als zwei) Kinder hat oft
sehr wohl etwas mit Geld zu tun. Drei und mehr Kinder kann sich ein
Durchschnittsverdiener normalerweise nicht, nur schwer oder nur
unter großen finanziellen Opfern leisten. Außerdem haben die Kinder,
die in einer Familie leben, nun mal
sehr viel mit Geld zu tun. Und da brauchen wir mehr Gerechtigkeit.
- Ihr Eltern bekommt doch den treuen
Blick aus glänzenden Kinderaugen als Belohnung.
Unsere Antwort: Es ist richtig, dass das Zusammenleben mit
Kindern eine immense menschliche Bereicherung darstellt. Diese
Bereicherung ist auch ein wesentlicher Grund für junge Paare, sich
für ein Leben mit Kindern zu entscheiden.
ABER: Das Problem ist die strukturelle Rücksichtslosigkeit
des Staates. Es sind die Gesetze und staatlichen Regeln, die
Familien systematisch zugunsten Kinderloser benachteiligen. Diese
Benachteiligung schwächt die Grundlage unserer Gesellschaft und
bedroht unsere Zukunft und die unserer Kinder. Es ist unredlich,
diese Ungerechtigkeit mit Hilfe von Sentimentalität moralisch
entkräften zu wollen.
- Es ist schon richtig, dass der Staat Familien unterstützen soll, aber nicht zu 100%. Ein bisschen was sollten die
Eltern schon auch noch dazu beitragen.
Unsere Antwort:
- Es geht nicht um Almosen oder Geschenke an
Familien oder um Unterstützung von Familien sondern um
Gerechtigkeit. Hierzu muss Leistung und Gegenleistung betrachtet
werden.
- Eltern leisten finanziell sowieso deutlich mehr als hier im
Rahmen des Familienlastenausgleichs gefordert ist.
- Wenn der Staat die Kinderkosten übernimmt, sind Eltern und
Kinderlose gleichermaßen an der Finanzierung beteiligt. Eltern bekommen also nichts
"geschenkt".
- Wenn die Familien mehr Geld bekommen,
kaufen sie davon doch nur einen neuen Fernseher und eine neue
Playstation.
Unsere Antwort:
- Es kann schon sein, dass das vereinzelt vorkommt. Wir müssen uns
aber fragen, ob wir diesen Gedanken zur Grundlage unserer Gesetze
machen wollen. Wollen wir unsere Gesetze auf der Unterstellung
aufbauen, dass Eltern mit Geld nicht umgehen könnten und dass der
Staat das Geld für die in finanziellen Dingen unmündigen Familien
verwalten müsse und somit besser weiß, wofür Familien
richtigerweise Geld ausgeben und wofür nicht?
- Und die Kinderlosen? Warum fragt niemand, wofür sie das viele
Geld ausgeben, dass sie nicht (wie die Familien) in Aufgaben
investieren, die der Gemeinschaft dienen?
- Eltern bekommen doch auch etwas von
ihren Kindern. Ich z.B. unterstütze meine alte Mutter. Daher sollen
die Eltern ruhig auch etwas für ihre Kinder tun.
Unsere Antwort:
- Es ist richtig, dass erwachsene Kinder u.U. ihre
Eltern unterstützen und (finanziell gesehen) die Eltern in
bescheidenem Umfang von ihren früheren "Investitionen" in ihre
Kinder profitieren.
- ABER: Genau diese Kinder unterstützen über die in Zukunft
drastisch steigenden Sozialabgaben ebenso die kinderlosen Senioren,
die sich zuvor (fast) nicht an den "Investitionen" in die Kinder
beteiligt haben. Es bleibt dabei: Kinder nützen dem, der keine hat.
- Aufgrund der drastisch steigenden Sozialabgabenlast wird es für
einen Durchschnittsverdiener künftig immer schwerer, auch nur die
eigene Familie zu ernähren. Für die Unterstützung der Eltern bleibt
nichts mehr übrig.
- Warum müssen wir denn eigene Kinder bekommen? Es gibt doch so
viele Milliarden Menschen auf der Welt.
Unsere Antwort:
- Der Bevölkerungszuwachs eines einzigen Jahres in Indien ist so
groß wie die Bevölkerungsabnahme in Deutschland durch sämtliche
Geburtendefizite bis 2040. Die Vorstellung, dass die
Bevölkerungsschrumpfung in Deutschland und anderen entwickelten
Ländern positiv zu bewerten sei, weil sie das Wachstum in den armen
Ländern kompensiert,
ist
naiv.
- Ohne nachwachsende Generationen bricht unsere
Gesellschaft zusammen. Eine Gesellschaft kann ohne Kultur nicht oder
nur extrem schlecht existieren. Die Kultur kann man aber nicht in
großem Stil aus dem Ausland importieren.
- Wenn Arbeit da ist, wird
schon jemand kommen, der sie erledigt. Deutschland
wird schon nicht leer werden.
Unsere Antwort: Eine Politik
des deutschen Staates, die den eigenen Familien das
Leben schwer macht und darauf rechnet, dass gut ausgebildete junge
Menschen aus (i.d.R. ärmeren) Ländern unsere Wirtschaft in Schwung
halten, betreibt Bevölkerungsimperialismus, für den es keine moralische
Rechtfertigung gibt.
- Deine Kinder werden später eh' nur Arbeitslose,
die uns auf der Tasche liegen.
Unsere Antwort:
- Es ist doch nicht so, dass künftig eine
schrumpfende Wirtschaft immer weniger Menschen Arbeit bietet.
Tatsächlich ziehen drastisch weniger Arbeitskräfte eine drastisch
schrumpfende Wirtschaft nach sich. Und das mit allen Folgen für den
Lebensstandard in Deutschland und den verfügbaren Mitteln für
soziale Aufgaben. (Siehe
Lektion 7 des Grundkurses Demographie.)
- Es zeichnet sich bereits jetzt in immer schärfer werdender
Fachkräftemangel ab. Künftig werden gut ausgebildete Menschen an
allen Ecken und Enden fehlen.
- Es ist auch jetzt schon so, dass nicht 100% der Bevölkerung
arbeitet. Gegenwärtig beträgt die Arbeitslosenquote ca. 10%.
Kann das der Grund sein, keine Kinder mehr zu bekommen, weil ca.
10% von ihnen keine Arbeit finden wird?
- Ich habe von deinen Kindern gar nichts.
Bis ich alt bin, gibt es eh' keine Rente mehr.
Unsere Antwort:
- Wenn das Rentenniveau abgesenkt wird, bleiben die relativen
Unterschiede bestehen. Auch dann wird der Kinderlose aufgrund
höherer Beitragsleistung bzw. besserer Möglichkeiten der privaten
Vorsorge mehr Rente beziehen als Familien.
- Wenn es gar keine Rente mehr gibt, wird es trotzdem eine
Grundsicherung à la Sozialhilfe geben. Und die wird wieder von den
(inzwischen erwachsenen) Kindern erwirtschaftet.
- Jeder von uns ist auf die nachwachsenden Generationen
angewiesen, auch wenn es keine Rente mehr geben sollte. Wer sollte
sonst das Brot backen, die Busse fahren, die Autos bauen, die
Energie erzeugen die wir zum Heizen brauchen, uns im Krankenhaus
operieren und pflegen etc. wenn es niemanden mehr gibt, der jünger
als ist als wir selbst.
- Das gilt ganz besonders wenn wir bereits in Rente sind, das gilt
aber auch dann schon, wenn wir 40 Jahre alt sind. Auch dann brauchen
wir bereits jüngere Menschen, die mit uns zusammen die Wirtschaft
und Gesellschaft am Leben halten.
- Ich habe von deinen Kindern gar nichts.
Ich habe für meine Rente selbst Geld gespart.
Unsere Antwort:
- In einem Land, in dem keine oder zu wenig Kinder
nachwachsen,
liegt
die Wirtschaft am Boden. In so einem Land ist das gesparte Geld
fast nichts mehr wert. Selbst den verbleibenden Wert kann man nicht
genießen, da einem
soziale Unruhen, hervorgerufen durch die sich immer weiter
öffnende Schere zwischen arm und reich, das Leben schwer machen.
- Alle, auch die Kinderlosen, sind auf nachwachsende Kinder
angewiesen.
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